Flammen in der Dunkelheit

Die Idee zu einer Fotoausstellung (Link zur Fotoausstellung) chemischer Experimente gab es schon viele Jahre. So fand sie sich bereits 2005 auf meiner Liste möglicher Facharbeits-themen im Chemie-Leistungskurs, inspiriert von einem Artikel der Zeitschrift „Chemie in unserer Zeit“. Verwirklicht wurde sie letztendlich im gleichnamigen P-Seminar des Abiturjahrgangs 2020.

Flammenfaerbung.jpg
Salziger Regenbogen

Flammenfärbung durch Salze
verschiedener Alkali-
und Erdalkalimetalle

Funkenspaghetti.jpg
Funkenspaghetti

Verbrennung von Ammoniak
an Chrom(III)-oxid-Pulver als Katalysator

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Gummibärchenhölle

Verbrennung von Gummibärchen
in geschmolzenem Kaliumchlorat

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Unterwelt

Reaktion von Aluminium mit Brom

Kristallwelt.jpg
Kristallwelt

Kupfersulfat- und Alaunkristalle

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LED-Cocktails

Luminolreaktion mit Fluorescein,
Rhodamin und Eosin

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Blue Vortex

Verbrennung von Schwefel
im Ventilator-Luftstrom

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Elefantenzahnpasta

Katalytische Sauerstoffentwicklung
in gefärbtem Spülmittelschaum

Indikatorschlacht.jpg
Indikatorschlacht

Färbung von Bromthymolblau
in alkalischer, neutraler und
saurer Umgebung

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Goldregen

Suspension von Bleiiodid-Kristallen

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Zorniger Zinkzwerg

Reaktion von Zink und Schwefel

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Glühendes Herz

Katalytische Verbrennung von Methanol
an Platindraht

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Als Einstieg in das Projekt wählten alle Teammitglieder einen attraktiven Versuch, der dem Seminar in einem Referat vorgestellt wurde. Im Anschluss daran wurden gemeinschaftlich sowohl die Eignung für die Fotografie als auch mögliche Verbesserungs-vorschläge diskutiert. Auch bekam jeder Versuch mit sperrigem Titel, beispielsweise die „Verbrennung von Ammoniak unter der katalytischen Wirkung von Chrom(III)-oxid“ einen frischen, glänzenden Namen wie „Funkenspaghetti“.

Erfreulicherweise konnten wir für den nächsten Schritt Herrn Jürgen Kastl vom Fotostudio in Schongau gewinnen, der uns in einem Workshop die wichtigsten Grundlagen der fotografischen Technik näherbrachte. Außerdem konnten wir zusammen mit ihm bereits die ersten Experimente ablichten und dabei angesichts der anspruchsvollen Belichtungseinstellungen bei einer nur Sekunden dauernden Verbrennung im stock-dunklen Chemiesaal unverzichtbare Erfahrungen für unsere eigenen Aufnahmen gewinnen.

Nach mehreren Nachmittagen mit Fotoaufnahmen standen wir einige Monate später vor der angenehmen Aufgabe, aus mehreren hundert die schönsten Bilder auszuwählen. Behutsam wurden diese ebenfalls mit Herrn Kastls Unterstützung grafisch bearbeitet, meist durch eine Schärfung der Konturen und der Beseitigung sehr störender Spiegelungen, die sich wegen der Durchführung in runden Glaskolben oder bei gefährlichen Versuchen hinter der Doppel-verglasung des Abzugs nicht vermeiden ließen. Die zwölf schönsten Bilder gingen dann in den großformatigen Druck und sind mittlerweile im 2. Stock des Hauptgebäudes vor den Chemiesälen ausgestellt.

Mein Seminar war mit großem Engagement bei der Sache, auch in eher langatmigen Phasen, wenn Versuche mit giftigen Chemikalien wie Ammoniak oder Brom mehrere Anläufe brauchten und nur vom Lehrer durchgeführt werden durften.  So möchte ich Sie im Namen aller Seminarteilnehmer noch einladen, zum Beispiel im Rahmen eines Elternsprechtages den zweiten Stock im Altbau mit seiner Fotoausstellung zu besuchen!

Hubert Ammer