USA, here we come!

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Nach einer langen Pause und vielen Unsicherheiten nach den Corona-Jahren wagten wir in diesem Schuljahr endlich wieder eine Fernreise und haben den USA-Austausch mit der Woodstock North High School in Woodstock, Illinois, neu belebt – zum insgesamt zehnten Mal! (Die ersten beiden Besuche 2007 und 2008 waren noch an der Woodstock High School gewesen.) Lehrende und Lernende waren gleichermaßen aufgeregt! Die Lehrkräfte, weil schon lange keine so große Reise mehr geplant worden war – die Jugendlichen, weil sie in ihrer Zeit am Gymnasium noch gar nicht so viele Schulfahrten gemacht hatten. Und so machten wir uns zu neunzehnt – 16 Schüler und Schülerinnen aus den 11. Klassen, Herr Mühlegger und seine Frau sowie Frau Schmid – am 01. April 2024 um 3 Uhr in der Früh auf zu neuen Ufern! Eine kurze Nacht und ein langer Anreisetag, die es aber sicherlich wert waren.

Freudig erwartet wurden wir von unseren Gastfamilien in Empfang genommen und gleich am nächsten Tag durch ein Donut-Frühstück und das Ritual der ID-card-Erstellung in die Schulfamilie aufgenommen. Der Schulrektor Josh Segura führte uns durch das gesamte Schulgebäude – gerade am ersten Tag sicher eine gute Idee, denn die Orientierung fällt anfangs schwer in den langen Gängen. Eindrucksvoll waren die großzügigen Trakte der kreativen und praktischen Fächer und auch die Sportanlagen: Werkstätten für Holz- und Metallverarbeitung gehören ebenso zur Ausstattung wie ein Theatersaal für um die 400 Zuschauer, Orchesterübungsräume mit unzähligen Instrumenten, eine gemütliche Bücherei, ein schuleigenes Schwimmbad, der Weightlifting-Raum oder die acht Tennisplätze und vier Baseballfelder und und und.

In den folgenden Tagen folgte ein Mix aus Schultagen und touristischem Programm: In der Schule folgten die Deutschen zunächst den Austauschpartnern und -partnerinnen in ihre Kurse, dann konnten sie aber je nach Interesse in verschiedene Fächer reinschnuppern, wie z.B. Cooking classes, Woodwork, Environmental Sciences, Childcare, Choir oder Yoga. In den Deutschkursen hielten unsere Schüler und Schülerinnen Präsentationen über Schongau, das deutsche Schulsystem, bayerisches Essen und den deutschen Führerschein, um den Amerikanern unsere Kultur näherzubringen und ins Gespräch zu kommen.

Beim Ausflugsprogramm bleibt sicher der Tag in Chicago – einer typischen amerikanischen Großstadt mit eindrucksvoller Skyline – in Erinnerung. Schon allein die Anreise in den Metra-trains war laut und aufregend! Leider machte uns das Wetter beim Spaziergang durch den Downtown-Bereich und beim Besuch des Chicago 360-Observatory auf dem Hancock Building einen Strich durch die Rechnung, bzw. eine Wolkenbank durch die Aussicht! Wie gut, dass zur Bootstour auf dem Chicago River am Nachmittag der Regen aufhörte und die Sonne sich doch noch blicken ließ! Spannend war sicher auch der Besuch eines NBA-Spiels der Chicago Bulls – selbst für Nicht-Basketball-Fans! Eine riesige Arena, Unmengen an Menschen, ein kurzweiliges Entertainmentprogramm, eine Mordsshow – ach ja und ein siegreiches Spiel gegen die New York Knicks!

Im Nahraum besuchten wir die nahe Feuerwehrstation, wo sich die komplette Besatzung der Schicht an unserem Besuchstag, sehr viel Zeit nahm, um uns herumzuführen, uns die Fahrzeuge und Geräte zu zeigen und uns alles über ihre Ausbildung und ihren Arbeitsalltag zu erzählen. Unsere SchülerInnen dankten es ihnen mit vielen interessierten Fragen. Außerdem machten wir den town square der Kleinstadt Woodstock unsicher und wurden vom Bürgermeister empfangen, der uns ein bisschen in politische Kommunal- und auch Parteipolitik einführte.

An den Abenden und Wochenenden sorgten die Gastfamilien für die Bespaßung „ihrer“ Deutschen und ließen sich viel einfallen: Bowling, bonfire parties, Shoppingtouren, ein Eishockeyspiel der Chicago Blackhawks, Kino, ein Besuch auf einer shooting range, gemeinsames Workout mit dem Austauschpartner, Ausflüge nach Chicago bei gutem Wetter, das Museum of Science and Industry oder das Field Museum of Natural History, Besuche bei den Großeltern – da war wirklich einiges geboten!

Um uns für diesen hervorragend geplanten und herzlichen Aufenthalt zu bedanken, bedienten wir dann am Abschiedsabend auch das bayerische Klischee, tauchten in Dirndl und Lederhosen auf und führten einen einfachen bayerischen Tanz auf! An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an Magnus und Veronika fürs Einüben und an Herrn Mühlegger für das Geben der Kommandos! Und auch ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden, die trotz eingeschränkter Begeisterung, als die Lehrkräfte diesen Vorschlag das erste Mal machten, am Ende alle mitgetanzt haben und dann doch noch Spaß dabei hatten – auf jeden Fall klangen die Juchzer so!

Die Zeit verging am Ende leider viel zu schnell! Es waren zwei aufregende, intensive, manchmal anstrengende (wenn man z.B. vor der ersten Stunde schon Kraft- und Ausdauertraining macht), interessante, schöne, emotionale Wochen! Schön, wenn das am Ende nicht nur die Jugendlichen rückmelden, sondern auch wir Lehrkräfte zum gleichen Fazit kommen! Möglich gemacht wurde dieser Austausch auch dieses Mal wieder durch die Förderung durch GAPP, das German American Partnership Program des Pädagogischen Austauschdienstes der Kultusministerkonferenz, das einen Teil Flugkosten übernimmt.

Jetzt steht bald der Gegenbesuch an! Vom 28.06. bis zum 15.07.2024 sind die amerikanischen Schüler und Schülerinnen in Begleitung ihres Deutschlehrers Anthony Keisling und seiner Frau Mary in Schongau zu Besuch. Wir freuen uns schon sehr und hoffen, dass das Wetter noch ein bisschen besser wird und dass sich die amerikanische Gruppe in Deutschland genauso wohl und willkommen fühlt wie wir in Woodstock!

(Maria Schmid)