Planen, Reisen, Lernen – Das P-Seminar Latein auf Fachexkursion in Rom
Rom – ein Sehnsuchtsort für viele, auch für 14 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe, die im Rahmen des P-Seminars „Unterwegs in der ewigen Stadt“ eine fünftägige Fachexkursion in Italiens Hauptstadt unternahmen. Frühzeitig hatten die Planungen begonnen: Unterkunft und Anreise mussten bereits im Vorjahr organisiert werden, da im Heiligen Jahr 2025 mit einem großen Pilgerandrang zu rechnen war. Die Anreise erfolgte mit dem Flixbus – 13 Stunden durch die Nacht, eine besondere Erfahrung.
Das Programm wurde von den Teilnehmenden eigenständig gestaltet: Welche Sehenswürdigkeiten sind unverzichtbar, was ist entbehrlich? Die Jugendlichen planten die Tagesabläufe so, dass alles gut erreichbar war – und waren schon während der Planungen stets flexibel und offen für Änderungen. Erste kleinere Projekte wie ein Waffelverkauf oder ein Besuch in Münchens Antikensammlungen halfen bei der Vorbereitung und ließen die Jugendlichen erste Erfahrungen sammeln, wie es ist, gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten.
In Rom zeigte sich schnell: Nicht alles läuft immer nach Plan – und das ist gut so. Die erste Stadtwanderung war herausfordernd, doch die Gruppe blieb gut gelaunt und wurde kompetent durch den Verkehr gelotst. Herr und Frau Mühlegger und Frau Kreibich mussten sich beeilen, um mit dem Tempo mitzuhalten. Bei den Referaten vor Ort fanden die Jugendlichen nach anfänglichen Schwierigkeiten schnell den richtigen Umgang mit Ort und Publikum. Als eine Restaurantreservierung platzte, organisierten sich Kleingruppen kurzerhand selbst.
Ein besonderes Highlight war der Zugang zum Campo Santo Teutonico, dem deutschen Friedhof im Vatikan – nach erfolgreichen Verhandlungen mit der Schweizer Garde. Auch organisatorische Hürden wie fehlerhafte Online-Informationen zu den Vatikanischen Museen meisterte die Gruppe gemeinsam, bis am Ende doch ein Timeslot für den Besuch gefunden war. Die Jugendlichen bewiesen Engagement, Flexibilität und Ausdauer: Auf das Angebot eines freien Nachmittags wurde verzichtet, um in den Archäologischen Park Ostia zu fahren, auch wenn hier vielleicht die Aussicht auf das weltweit beste Gelände zum Versteckenspielen verlockender war als die Führung durch die Ausgrabungen. Die Schrittzähler zeigten regelmäßig über 25.000 Schritte – ein Beleg für das hohe Durchhaltevermögen der Gruppe.
Inhaltlich konnten sich einige Schülerinnen und Schüler mit fundierten Führungen besonders profilieren, unter anderem in den Vatikanischen Museen, auf dem Palatin, im Kolosseum und in den Kirchen und auf den Plätzen der Altstadt von Rom. Gut vorbereitet erklärten sie einander zentrale Werke und Bauwerke – ein Gewinn für alle Beteiligten.
Die Reise war geprägt von Teamgeist, Verlässlichkeit und Lernbereitschaft. Niemand ging verloren, niemand kam zu spät – dafür wurde viel gelacht, gestaunt und reflektiert. Die Rückmeldung eines Schülers, der die organisatorische Arbeit hinter einer solchen Fahrt nun mit anderen Augen sieht, zeigt, wie wertvoll diese Erfahrung war. Denn das P-Seminar vermittelt nicht nur Fachinhalte, sondern auch persönliche Reife – und die Erkenntnis, dass das Schöne und das Nützliche sich ideal verbinden lassen.
Dr. Florian Mühlegger