Wissenschaftswoche 2024: „Natürlich high“ – Körpereigene Glückshormone
Ende Februar fand erstmalig die „Wissenschaftswoche“ statt, die im Rahmen der neuen gymnasialen Oberstufe als mehrtägige Freiarbeit konzipiert wurde. Sie soll eine erste Hinführung auf das wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen des W-Seminars in den folgenden letzten beiden Jahrgangsstufen sein und dabei Arbeitstechniken in der Bewältigung anspruchsvoller und umfangreicher, nichtliterarischer Fachtexte vermitteln, das schriftliche Ausdrucksvermögen steigern sowie zu einem kritischen und reflektierten Umgang mit Informationen (v.a. aus dem Internet) anhalten. An fünf Tagen waren fast 90 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe dazu aufgerufen sich in Kleingruppen mit verschiedenen Fragestellungen zum Rahmenthema „Glück“ auseinanderzusetzen, auf das sich die Fachschaftsleitungen im vergangenen Schuljahr geeinigt hatten.
Im Fach Biologie haben sich dabei acht Schülerinnen mit dem Thema Glückshormone beschäftigt und drei Hormone näher betrachtet.
In einer Welt, in der immer mehr Menschen von psychischen Erkrankungen wie Burnout, Depressionen und Antriebslosigkeit betroffen sind, rückt die Frage nach den Ursachen und möglichen Präventionsmethoden immer mehr in den Vordergrund. Ein vielversprechender Ansatz ist die Untersuchung körpereigener Glückshormone – Botenstoffe, die eine zentrale Rolle bei der Regulierung unseres emotionalen und körperlichen Wohlbefindens spielen. Doch wie wirken diese Hormone, und lässt sich ihre Produktion gezielt steigern, um psychische Probleme zu verhindern?
Um zu verstehen, wie Glückshormone wirken und welche Auswirkungen sie auf den Körper haben, ist es wichtig, zunächst die Grundlagen der biochemischen Prozesse zu betrachten. Neurotransmitter und Hormone sind chemische Botenstoffe, die Informationen zwischen Nervenzellen und verschiedenen Organen im Körper übermitteln. Sie beeinflussen eine Vielzahl an körperlichen und emotionalen Prozessen, darunter Stimmung, Energielevel und Stressresistenz. Besonders die sogenannten „Glückshormone“ sind dabei für unser Wohlbefinden entscheidend.
Dopamin – das Antriebshormon
Dopamin wird oft als das „Hormon der Motivation“ bezeichnet. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung von Belohnungssystemen im Gehirn und ist direkt mit Gefühlen von Freude und Antriebskraft verbunden. Wenn wir ein Ziel erreichen oder etwas tun, das uns Spaß macht, schüttet das Gehirn Dopamin aus. Dies sorgt nicht nur für ein Gefühl der Belohnung, sondern motiviert uns auch, weiterhin aktiv zu bleiben und neue Ziele zu verfolgen.
Steigerung der Dopamin-Produktion:
Dopamin lässt sich durch eine Vielzahl von Aktivitäten anregen. Sportliche Betätigung, das Setzen und Erreichen von kleinen Zielen sowie das Erlernen neuer Fähigkeiten fördern die Ausschüttung dieses Hormons. Auch Ernährung spielt eine Rolle: Lebensmittel, die reich an Tyrosin sind, wie zum Beispiel Bananen oder Nüsse, unterstützen die Dopaminproduktion.
Serotonin – das Wohlfühlhormon
Serotonin ist ein weiterer wichtiger Botenstoff, der für unsere emotionale Stabilität zuständig ist. Es sorgt für ein Gefühl von Zufriedenheit und wirkt gleichzeitig stimmungsaufhellend. Ein Mangel an Serotonin wird häufig mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen in Verbindung gebracht.
Steigerung der Serotonin-Produktion:
Serotonin wird vor allem durch Sonnenlichtexposition und körperliche Aktivität freigesetzt. Auch eine ausgewogene Ernährung mit tryptophanreichen Lebensmitteln (z.B. Eiern, Käse, Fisch) kann die Serotoninproduktion fördern. Meditation und achtsame Atemübungen haben sich ebenfalls als hilfreich erwiesen, um das Serotoninniveau zu steigern.
Oxytocin – das Kuschelhormon
Oxytocin wird oft als „Kuschelhormon“ bezeichnet, da es bei körperlicher Nähe und sozialer Bindung ausgeschüttet wird. Es spielt eine zentrale Rolle in zwischenmenschlichen Beziehungen, insbesondere bei der Entstehung von Vertrauen und der Förderung von Bindungen.
Steigerung der Oxytocin-Produktion:
Oxytocin lässt sich durch körperliche Nähe (z.B. Umarmungen), positive soziale Interaktionen oder durch das Pflegen von Freundschaften und romantischen Beziehungen steigern. Auch Meditation und Achtsamkeitstraining können den Oxytocinspiegel erhöhen.
Fazit:
Körpereigene Glückshormone spielen eine entscheidende Rolle für unsere geistige und körperliche Gesundheit. Die gezielte Förderung ihrer Produktion kann helfen, das Risiko psychischer Erkrankungen wie Burnout und Depressionen zu verringern. Durch einfache, aber effektive Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und positive soziale Kontakte kann jeder von uns aktiv zur Steigerung seines Wohlbefindens beitragen.