Die Q12 lädt zur Geschichtsstunde: W- und P-Seminare präsentieren ihre Ergebnisse mit historischen Themen
Die Kooperationsveranstaltung zwischen dem Historischen Verein Schongau Stadt und Land e.V. und der Fachschaft Geschichte setzt sich fort. Die Vorstellung gestaltete sich im Schuljahr 2023/24 vielfältig und interessant, denn am 31.1.2024 konnte man auf die sehenswerten Ergebnisse aus drei verschiedenen Seminaren zurückgreifen.
Nach einer knappen allgemeinen Begrüßung und Vorstellung eröffnete das P-Seminar von Frau Angela Felber den Abend der Präsentationen. Und es war beeindruckend, was der Kurs zu bieten hatte. Endlich gibt es nun ein schulinternes Heft zu Grundlegenden Daten und Begriffen, GDB (ehemals Grundwissen), für alle Geschichtsklassen am Welfen-Gymnasium. Die Schülerinnen und Schüler können hier zukünftig wertvolle Informationen nachschlagen. Das sehr ansprechende Layout wurde anschließend bezüglich Farbgebung, Anordnung und Abbildungen erläutert. Zudem sind vielfältige spielerische Elemente eingebaut, sodass die Wissensaneignung zur attraktiven Herausforderung wird. Genau solch eine Kostprobe bekam das Publikum an diesem Abend geboten, denn anhand einiger Fragestellungen wurden die Gäste im Stile von „Wer wird Millionär?“ abgeprüft. Zum Schluss dankten die Schülerinnen und Schüler den Sponsoren mit Geschenken, die den Druck erst möglich gemacht hatten: Der Raiffeisenbank Pfaffenwinkel, der Firma POSITIVE Hr. Management, der Firma ept GmbH, der Hautarztpraxis Faisal und dem Förderverein des Welfen-Gymnasiums. Die Einnahmen der zukünftig verkauften Hefte werden dann auch dem Förderverein wieder zugutekommen.
Danach erfolgte der Wechsel zu den W-Seminaren, die sich wissenschaftsorientiert mit Themen auseinandersetzen. Als erstes kam das Latein-Seminar von Herrn Florian Mühlegger an die Reihe. „Gewalt in der Antike“ lautete der einschüchternde Rahmentitel. Dass die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer diesen nicht nur martialisch sondern auch rezeptionsgeschichtlich und psychologisch ausgelegt hatten, zeigte der Vortrag von Sophia Breuer zum Thema „Medusa: Mythos, Metamorphosen, Moderne“. Sehr versiert und durchaus ironisch erläuterte die Schülerin wesentliche Aspekte dieser griechischen Schreckgestalt und sorgte damit für Unterhaltung und Staunen.
Es folgte das W-Seminar „Der Nationalsozialismus und die Gesundheitspolitik: Erinnerung an die Opfer“ unter Leitung von Herrn Walter Ludwig. Inhalt dieses Seminars war die Recherche und Erstellung von regionalen Biografien von Opfern der NS-Gesundheitspolitik anhand von Originaldokumenten, welche das Archiv der Herzogsägmühle und das Institut für Zeitgeschichte bereitgestellt hatten. Bereits vorab bedankten sich die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer bei der Historikerin Frau Müller-Gräper, die das Seminar im Namen der Herzogsägmühle in allen Sitzungen und allen fachlichen Fragen unterstützt hatte. Nach den Anfangserklärungen zu den Hürden und Etappen während der Arbeitsphasen gab es zwei Kurzpräsentationen. Fabienne Walter präsentierte das Leben von „Max R.“ und LeAnn Glover stellte die Biographie von „Brigitte D.“ vor. Beide Vortragende verband das Anliegen, Erinnern an die Opfer als ein wichtiges Thema herauszustellen und die chancenlosen Umstände vieler Existenzen beispielhaft zu veranschaulichen. In diesem Zusammenhang erfolgte auch der Hinweis auf die aktuelle politische Lage. Genau diese zeige, wie wichtig es ist, dass genau diese Erinnerung immer wieder hochgehalten wird.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Frau Dr. Krauthauf, Vorsitzende des Historischen Vereins nochmals im Namen des Publikums bei den Schülerinnen und Schülern für deren beeindruckende Ergebnisse und prämierte sie mit Geschenken.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass diese wertvolle Kooperationsveranstaltung weitergeführt werden wird.
Walter Ludwig
Artikel bei Merkur.de (externer Link)