„Streichhölzer, kaufen Sie Streichhölzer, meine Herrschaften!“, ruft Pünktchen, alias Luise Pogge, wenn sie allabendlich neben einer merkwürdigen Frau auf der Weidendammer Brücke mitten in Berlin steht – ohne das Wissen ihrer Eltern, Herrn und Frau Direktor Pogge, die sie ganz sicher zuhause in der Obhut von Fräulein Andacht glauben. Aber ist Fräulein Andacht wirklich so harmlos, wie sie tut? Und was führt ihr Verlobter, Robert der Teufel, im Schilde? Pünktchen und ihr bester Freund Anton machen sich daran, das Geheimnis zu lüften…

Die Theatergruppe der 5. und 6. Klassen hatte sich für dieses Schuljahr „Pünktchen und Anton“ ausgesucht. Das Theaterstück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner, der 1931 erschien. Die Geschichte hat einen realen Hintergrund, auf den Erich Kästner in einem Zeitungsartikel stieß. Kästner war einer der ersten, der Kindergeschichten in der modernen Großstadt ansiedelte und auch soziale Ungerechtigkeit thematisierte.

Das Stück bot genügend Rollen, sodass sich die jungen Darstellerinnen und Darsteller in unterschiedliche Charaktere einfühlen und sich auf der Bühne ausprobieren konnten: Pünktchen aus reichem Hause (Frieda Klein, Valentina Rößle) lernt bei ihren nächtlichen Ausflügen Anton (Melinda Kemmetter, Nicolas Lindenmayr) kennen, der für seine kranke Mutter (Sarah Rößle, Ayleen Blank) kochen und Geld verdienen muss. Zum Haushalt der Pogges gehören neben dem gestressten Direktor Pogge (Klemens Zick, Nora Echtler) und seiner etwas hochnäsigen Frau (Elisabeth Sprenzel, Leonie Schleich) noch die patente Köchin Berta (Clara Oeschger, Miriam Christopoulos) und das undurchsichtige Kindermädchen Fräulein Andacht (Lucia Rösler, Isabella Spix). Und dann gibt es noch den Sohn des Portiers, Gottfried Klepperbein (Sarah Witter), der aus der Geschichte Profit ziehen möchte. Der kriminelle Robert der Teufel (Valentin Mühlegger, Jette Geisenmeyer) wird letztendlich von den treuen Gesetzeshütern (Sarah Rößle, Fina Edelmann) verhaftet. Durch die Handlung führten souverän Herr Zeigefinger (Silke Lüttgau, Nils Lesselberg) und seine gestrenge Tante Eulalia (Lina Jehle, Lea Massing).

Mit großem Engagement, tollen Ideen und Kreativität widmete sich die Gruppe der Umsetzung des Theaterstücks, kümmerte sich um Kostüme und Requisiten und entwickelte eigene Ideen für die Inszenierung. Textsicher, temporeich und voller Spielfreude zeigten die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler, was sie sich im Laufe des Schuljahres erarbeitet hatten. Die beiden Aufführungen waren ein voller Erfolg: Das Publikum dankte den Beteiligten mit langanhaltendem Applaus.

Corinna Konstas