Deutsche Meisterschaft:

Fußball-Mädels von Landrätin und Bürgermeister geehrt

Ehrung GruppeMächtig stolz sind Schule, Stadt und Landkreis auf die Leistung von 15 Mädchen des Schongauer Welfen-Gymnasiums. Die 14- bis 16-Jährigen sind in diesem Jahr Bayerischer Meister der Fußball-Schulmannschaften geworden und spielten in Berlin um die Deutsche Meisterschaft mit. Jetzt wurde die Mannschaft im Rathaus geehrt. VON JÖRG VON ROHLAND


Ehrung RednerSchongau – „Ihr könnt alle verdammt stolz auf euch sein“, sagte Landrätin Andrea Jochner-Weiß im Sitzungssaal des Schongauer Rathauses zu den 15 Mädchen, die in diesem Jahr riesige Erfolge gefeiert haben. Die bunt zusammengewürfelte Schüler-Truppe aus verschiedenen Vereinen des Altlandkreises und darüber hinaus hat vom Kreisentscheid bis zur Bayerischen Meisterschaft alles gewonnen. Aus mehr als einem halben Dutzend Turnieren ging die Mannschaft als strahlender Sieger hervor.
Erst bei der Deutschen Meisterschaft in Berlin, als es gegen angehende Vollprofis ging, stießen Schongaus Mädels an ihre Grenzen. Dennoch belegten die Schongauerinnen unter den 16-Finalisten einen beachtlichen 7. Platz. „Es ist unglaublich, was ihr geleistet habt“, sagte Jochner-Weiß.
Die 14- bis 16-Jährigen Gymnasiastinnen spielten so gut auf, dass sie schon beim Bayernentscheid in Regensburg von den gegnerischen Trainern umworben wurden, berichtet ihr Sportlehrer und Trainer Gerald Neumeier. Mit der Bertold-Brecht-DFB-Eliteschule schlugen sie in Regensburg sogar eine sogenannte Stützpunktschule, die in den Jahren davor regelmäßig das Ticket nach Berlin gelöst hatte. Den Kampfeswillen und Teamgeist der jungen Schongauerinnen hatten die Franken dieses Mal aber offenbar nicht auf der Rechnung. Sie mussten sich dem Welfen-Gymnasium verdient mit 2:3 geschlagen geben.
Die Gymnasiastinnen aus Schongau konnten es selbst kaum glauben. „Wir hatten davor nie zusammengespielt“, berichtet Mannschaftsführerin Sara Schramm, die in ihrer Freizeit für den Bayernligisten FFC Wacker München kickt. Die Schülermannschaft fand vielmehr in den zahlreichen Turnieren zusammen. Die verschwindend wenigen Trainingseinheiten waren freilich auch dem Schulalltag geschuldet, der keine Extrazeiten für die Fußballerinnen zuließ: „Ihr habt das alles unter vollem Schulbetrieb geschafft“, staunte auch Direktor Bernhard O’Connor. „Was ihr geleistet habt, ist aller Ehren wert.“
Ehrung MusikDie Fahrt nach Berlin war der Höhepunkt in der noch jungen Karriere der Mädchen. Bei einigen seien davor aber auch Tränen geflossen, bedauerte ihr Trainer Gerald Neumeier. Aus Kostengründen durfte er nur zehn der 15 Kickerinnen mit in die Bundeshauptstadt nehmen.
Die machten ihre Sache dort hervorragend und schlugen Kaiserslautern (2:0) und Bremen (1:0). Dann bekamen es die Schongauerinnen mit dem 1. FFC Frankfurt zu tun, der mit Nationalspielerinnen gespickt ist. Am Ende stand eine 0:14-Niederlage, die nicht ganz so hoch hätte ausfallen müssen, wenn Schongau in Bestbesetzung gespielt hätte, meinen die Verantwortlichen. Eine Schongauerin habe „wegen zwei restlos zerrissener Fußballschuhe“ zuschauen müssen. Eine andere hatte Probleme mit dem Knie, wieder andere wurden für den weiteren Turnierverlauf geschont. Das zahlte sich aus: Nach einer weiteren Niederlage gegen Jena landeten die Mädels vom Lech einen 6:0-Sieg gegen Berlin, der ihnen das Turnier versüßte.
Mit Platz 7 in der Endabrechnung war das Welfen-Gymnasium die beste „normale“ teilnehmende Schule, heißt es. Vor den Schongauern landeten also ausnahmslos Sport-, DFB-Elite- oder Fußball-Leistungsschulen. „Der inoffizielle Titel lautet demnach eigentlich ,Deutscher Meiser der normalen Schulen‘“, schließen die Gymnasiasten daraus. Und das hat vor den Schongauerinnen noch keine andere Mannschaft im Landkreis geschafft. Landkreis und Stadt spendierten den Mädels dafür einen Satz Trikots mit dem Logo des Welfen-Gymnasiums und des Freistaats Bayern. „Das könnt ihr jetzt mit Stolz tragen“, erklärte Bürgermeister Falk Sluyterman.
Trainer Neumeier bedankte sich beim Förderverein, der 1000 Euro für die Fahrt nach Berlin springen ließ, sowie allen andern Sponsoren. Für die Zukunft wünsche er sich aber, „einfacher Gelder zusammenzubekommen“, sagte der Trainer mit Blick auf die mühsame Finanzierung der Busfahrten zu den verschiedenen Turnieren.

Copyright: Schongauer Nachrichten/Jörg von Rohland
Bilder: Welfen-Gymnasium Schongau

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