Auf Expedition in der Bundeshauptstadt
W-Seminar Kanada fährt nach Berlin
Was haben ein Dinosaurier aus der Kreidezeit, ein Eisbärenjunges und ein multimediales Informationszentrum in der Kanadischen Botschaft gemeinsam? Sie alle sind Programmpunkte der dreitägigen Berlin-Expedition, an der die Schüler des W-Seminars Kanada mit ihrer Kursleiterin Frau Sommer und Herrn Weinland als Begleiter teilnahmen, um für ihre Seminararbeiten zu physisch- und sozialgeographischen Themen zu recherchieren. Etwas über Kanada zu erfahren geht natürlich am besten, wenn man dorthin fährt. Alternativ kann man auch das multimediale Bildungszentrum der kanadischen Botschaft besuchen, den Marshall McLuhan Salon. Benannt nach dem kanadischen Philosophen und Geisteswissenschaftler Marshall McLuhan - (er prägte den Begriff des Globalen Dorfes), enthält diese Mediathek tausende Filme, Audiodateien und Texte.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Juliane Dyrschka, sie ist Content Coordinator des Marshall McLuhan Salons, folgten wir einem informativen Vortrag über Kanada.
Danach durften alle Seminarteilnehmer selbstständig in der Mediathek recherchieren. So schauten wir uns Filmmaterial und Texte zu verschiedensten Themen an, wie die multikulturelle Gesellschaft in Kanada oder Nunavut und die Inuit; auch die nachhaltige Forstbewirtschaftung in den Küstenwäldern British Columbiens sowie die Gewinnung von Öl aus den Oil Shales in Alberta sind Themen des Kanadaseminars.
Im Anschluss an die Recherche gab es eine Auswertung und für jeden Schüler zum Abschied ein Geschenk.„Der Besuch des Marshall McLuhan Salons hat uns einen viel direkteren und intensiveren Zugang zu Kanada und den damit verbundenen Forschungsthemen ermöglicht“, waren sich alle Teilnehmer einig.
Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch des Naturkundemuseums mit seiner beeindruckenden erdgeschichtlichen Sammlung, deren prächtigstes Ausstellungsstück das Skelett eines in Nordamerika gefundenen T-Rex war und die aufzeigte, wie seit Jahrhunderten geographische Forschung betrieben wurde. Faszinierend war auch die Mineraliensammlung mit ihren prächtigen Kristallen und einem 36kg schweren Goldnugget, das Alexander von Humboldt auf seiner Forschungsreise vom russischen Zaren geschenkt bekommen hatte.
Der heutigen Tierwelt Nordamerikas begegneten unsere „Expeditionsteilnehmer“ bei einem Besuch im Berliner Tierpark, wo sie gleich am Eingang auf eine Bisonherde trafen. Vorbei an putzigen Präriehunden und Baumstachlern ging es zur Tierwelt der Arktis, wo das Eisbärenjunge Hertha uns und die anderen Besucher mit seinen Spielen und Schwimmkünsten begeisterte. Weiter ging’s auf Foto-Safari, um Tiere wie Elche, Wölfe und Weißkopfseeadler mit der Kamera festzuhalten. Dabei konnten wir nicht nur die Tiere Nordamerikas entdecken und uns über ihre Anpassung an das extreme Klima informieren, sondern zusätzlich auch den witzigen Berliner Dialekt der Tierpfleger und Besucher kennenlernen.
Am letzten Abend erkundeten wir Berlin mit dem Schiff, fuhren durch die älteste Schleuse der Spree, vorbei am historischen Stadtkern, der Museumsinsel und dem Bundeskanzleramt.
Voller Eindrücke und beladen mit Wissen ging es nach drei Tagen zurück nach Schongau. Fazit der Seminarteilnehmer am Ende der Berlinfahrt: „Eine Reise in eine Großstadt bietet unheimlich viele Möglichkeiten: zu forschen, zu erleben, und mit seinem Thema in Kontakt zu treten und sich zu informieren.“